Über Andreas Rössiger
Was Andreas Rössiger, in seiner Malerei in Grafik, Collagen und Skulpturen künstlerisch ausdrückt, darüber können Sie sich bis zum 18. August in unserer Galerie ein Bild machen. Dieses Bild wird bei jeder und bei jedem anders sein.
Was die Dichterin Ulla Hahn über Lyrik sagt, dass lässt sich m. E. im übertragenen Sinn auch auf moderne Malerei, insbesondere die von Andreas Rössiger sagen. Ich will es mit meinen Worten ausdrücken: Malerei ist anders sehen, das Gewohnte hinter sich lassen und aus Erfahrungen und Empfindungen eine neue Wirklichkeit entstehen zu lassen. In diesem Sinn ist gute, moderne Kunst, wie die von Andreas Rössiger, die Überraschung der Phantasie und hat für mich persönlich viel mit Lyrik zu tun.
Das steht immer im Widerspruch zu unserem Bedürfnis, das was wir sehen schnell verstehen zu wollen. Meine Empfehlung ist, sich auf die Kunstwerke von Andreas Rössiger einzulassen. Eine Arbeit, wie das blaue Farbfeld, erschließt sich uns wahrscheinlich nur dann, wenn wir es auf uns einwirken lassen; wenn wir eine Ahnung davon bekommen, wie durch den Einsatz von mehr als einem Dutzend Farbschichten eine Komposition entstanden ist, die in uns etwas in Bewegung setzt.
Empfindungen werden von Andreas Rössiger verdichtet durch die Komposition von Formen, Farben und Strukturen. Wer sich seine Arbeiten angesehen hat, der wird bestätigen können, dass es sich um einen besonders neugierigen Menschen handeln muss.
Auf der Rückseite des in diesem Jahr erschienenen Buches Lächeln aus Stein, das Andreas Rössiger gemeinsam mit dem Schauspieler und Autor Ulrich v. Dobschütz herausgegeben hat, ist eine gelungene Charakterisierung zu finden: “Und all die Bilder von dem selben Künstler! Andreas Rössiger. Er versteht es, sich die Möglichkeit der Farbe, der Grafik, der Collage so vielfältig zu bedienen, dass sie in Fülle ausgeschöpft sind.“
Werner Ruhnke
Galerist
(aus der Rede zur Eröffnung der Ausstellung am 18.06. 2004 in der Galerie Ruhnke in Potsdam)